Dekriminalisierung von ‚Liebe’: Eine ästhetische Forschungsreise

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Liebe wird kriminalisiert – überall, jederzeit, und vielerorts leider immer öfter. Wie kann das sein? Dass die Liebe kein Verbrechen sein kann, möchte man sofort laut ausrufen! Und doch gibt es zahllose Beispiele, dass Menschen in der Ausübung ihrer Liebe kriminalisiert werden: Wegen Ihrer Hautfarben, ihrer Religionen, ihrer geschlechtlichen Identität, ihrer sexuellen Orientierungen, ihres Alters, oder aufgrund sonstiger Gruppenzugehörigkeiten.

Vielfach sind es wir selbst, die empört Aufschreien, wenn wir mit ab-normen Liebesbeziehungen konfrontiert werden. Wir fühlen uns abgestoßen, verstört, zu Recht aufgebracht. Gelegentlich empfinden wir selbst uns auch als die zu Unrecht Verurteilten, als durch die Bewertungen Anderer entwertet, oder als in unserer Liebe völlig Missverstandene. Verantwortlich machen wir ‚die Gesellschaft’, das herrschende Wertesystem, patriarchale oder religiöse Institutionen, kurzum: (scheinbar) falsches, veraltetes, fehlgeleitetes Denken und Empfinden. Oder einfach ‚die Anderen’.

Aber: Was ist mit uns selbst? Sind wir nicht Teil des Systems, dem wir die Verantwortung zutragen? Wir alle gemeinsam bilden dieses System – Was also stimmt mit uns nicht, dass das System so defizitär ist? Woher stammen unsere Verhaltensmuster, die diese Strukturen, dieses System, entstehen lassen? Woher kommen die PolizistInnen in unseren Köpfen, die uns ständig sagen, was richtig und falsch ist? 
Wer oder was bringt uns dazu, über ‚die Liebe’ – die anderer und unsere eigene - zu urteilen und zu richten?

Mit dem Handwerkskasten des Theater zum Leben (Theatre for Living, TfL) begeben wir uns auf De-Montage, immer auf der Suche nach den Ursachen und Mustern hinter unserer Neigung die Liebe zu kriminalisieren. Wir sind auf der Suche nach einer tieferen Ebene der Bewusstseinsbildung, in der sich ein Zugang zu der komplexen Fragestellung jenseits einer Symptombehandlung eröffnet. Denn: Was nützt es uns, zu verurteilen?

Wir laden alle Interessierten – egal ob hetero- oder homo-phob oder -phil – zu einer gemeinsamen Entdeckungsreise ein, hin zu den Polizisten in unseren Köpfen!

Hierfür treffen wir uns am Donnerstag, den 22. Mai, von 19h bis 22h auf der Probebühne 1 der Schwartzschen Villa. Diese Initiative ist Teil der Amnesty International –Kampagne zu den Rechten von LSBTI in Kamerun.